ÖSTERREICHISCHE PREISTRÄGER
Turmdach der Pfarrkirche St. Mauritius in Spitz
Preis: Award
Jahr: 2025
Kategorie: Conservation and Adaptive Reuse

Das einzige vollständig erhaltene spätmittelalterliche, polychrome Turmdach Österreichs
Die in erhöhter, weithin sichtbare Pfarrkirche St. Mauritius gilt als Wahrzeichen von Spitz an der Donau. Im Laufe der nach einem Hagelunwetter am 23. August 2020 einsetzenden Forschungen und Planungen sowie der 2023 abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten zeigte sich, dass hier ein überregional bedeutender, bauzeitlicher Gesamtbestand eines spätmittelalterlichen Kirchturmdaches weitgehend im Original erhalten ist.
Nach außen hin prägen die mit etwa 8.000 keramischen Flachziegeln polychrom eingedeckten Dachflächen das Bild des Turmhelmes. Das Verlege-Design lässt sich als eine Blumenwiese innerhalb eines eingezäunten Bereichs deuten, als ein Garten, der als Symbol für den Himmel und das ewige Leben im Einklang mit der Schöpfung und mit Gott gilt. Dieses Bild ist besonders auch vor dem realen Hintergrund der die Kirche umgebenden Spitzer Weingärten und Wiesen reizvoll.
Vor dem Hintergrund der Bedeutung des Daches und seiner Deckung erfolgte die Instandsetzung mit besonderer Vorsicht. Ziel war der Erhalt der Substanz im Bestand, die denkmalgerechte Ergänzung und die Wiedergewinnung des historisch überlieferten Programms.
8.000 keramischen Flachziegeln
Die Dachflächen des Hauptdaches und der Dacherker wurden mit hoch gebrannten, in den vier Grundfarben Grün, Rot-Braun, Weiß und Gelb glasierten Tonziegeln eingedeckt. Heute gehören etwa 80 % der vorhandenen Ziegel zum Bestand der ersten Deckung. Für die Flächen wurden Flachziegel mit einem spitzbogenförmigen unteren Abschluss in einer Dreifachdeckung verlegt. Die Dachziegel wurden mittels Nägel an der Lattung befestigt sowie an Graten und First in Mörtel gesetzt.
Das einzige vollständig erhaltene spätmittelalterliche, polychrome Turmdach Österreichs
Weiterführende Informationen
Adresse:
Kirchenplatz 12, 3620 Spitz an der Donau, Österreich
Dauer des Projektes:
1. Jänner 2022 - 31. August 2023
Kontaktperson:
Dipl.-Ing. (Arch.) Dr.techn. Gerold Eßer
Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Niederösterreich
E: gerold.esser@bda.gv.at
T: +43 676 88325 427
Wettbewerb:
European Heritage Awards / Europa Nostra Awards (2025)
Kategorie:
Conservation & Adaptive Reuse
Links
Bundesdenkmalamt:
Ein spätmittelalterliches Turmdach mit polychromer Deckung
Bundesdenkmalamt:
Die Pfarrkirche St. Mauritius in Spitz
Bundesdenkmalamt:
Symposium - Ein Leuchtturmprojekt im Welterbe Wachau
European Heritage Awards / Europa Nostra Awards:
Stimme ab für den Publikumspreis 2025:
https://vote.europanostra.org
.jpg)
Die Nordkette-Seilbahnstationen, Innsbruck
Preis: Award
Gebäudetyp: Industriedenkmal
Erbaut in den Jahren 1927/28 ist die Nordkette-Seilbahn nicht nur eine wichtige Pionierleistung der alpinen Architektur im Bereich der Seilbahntechnologie. Ihre besondere Bedeutung, bis heute konkurrenzlos, liegt in der hervorragenden Architektur der Stationen: der Talstation in Hungerburg, der Mittelstation Seegrube und der Bergstation Hafelekar in den hoch aufragenden Bergen oberhalb von Innsbruck.
Gozzoburg, Krems an der Donau
Preis: Award
Gebäudetyp: Wohngebäude
Die sogenannte Gozzoburg im Zentrum von Krems gilt als eines der wichtigsten mittelalterlichen Gebäude Österreichs. Die historische Stadt Krems, das Tor zur Wachau, einem Weltkulturerbe, liegt am Ufer der Donau in der Provinz Niederösterreich. Benannt nach ihrem erstbekannten Besitzer, dem ehemaligen Stadtrichter Gozzo, der es im 13. Jahrhundert bewohnte, wurde die Gozzoburg als repräsentativer Wohnsitz und Arbeitsplatz des Richters errichtet.
Kastner & Oehler, Graz
Preis: Diplom
Gebäudetyp: Geschäft
Renovierung eines bestehenden Kaufhauses, erbaut von den Architekten Helmer und Fellmann im Jahr 1912, sowie der Zusatz von neuen Gebäuden im historischen Zentrum von Graz. Durch die Berücksichtigung der historischen Substanz der Umgebung haben sich die neu konzipierten Bauelemente und das restaurierte historische Gewebe zu einem einzigartigen Ganzen vereint, wodurch ein gesamtes Viertel des historischen Stadtzentrums revitalisiert wurde.

Stift Klosterneuburg
Preis: Diplom
Gebäudetyp: Religiöses Gebäude
Wiedereröffnung der Sala terrena, der einzigen vorhandenen barocken repräsentativen Architektur im Großformat, die im Baustellenstatus erhalten geblieben ist (aufgrund der Tatsache, dass die Bauarbeiten 1740 in einem frühen Stadium eingestellt wurden), und Anpassung als neuer Besuchereingang. Errichtung von Besucherinfrastruktur in umliegenden Räumen.
Looshaus
Preis: Award
Gebäudetyp: Gewerbegebäude
Das Gebäude wurde in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Ein detaillierter Rekonstruktionsplan wurde ausgearbeitet, um moderne Installationen mit dem Originaldesign zu verbinden. Bei Unsicherheiten wurde dem Originaldesign Vorrang eingeräumt. Der Ansatz bestand darin, sich an der ursprünglichen Planung, den Materialien, der Materialkombination und den Oberflächen zu orientieren. Alle verwendeten Materialien entsprachen denen von 1910, so wurde zum Beispiel die Fassade mit demselben Marmor wie 1910 verkleidet. Henry Kellner
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Looshaus_1124_183.jpg?uselang=de

Wiener Vorortelinie
Preis: Award
Gebäudetyp: Industriedenkmal
Die sogenannte „Vorortelinie“ ist Teil des historischen städtischen Verkehrssystems von Wien, erbaut in den Jahren 1893–1898 und entworfen von dem berühmten österreichischen Architekten Otto Wagner. Ohne Zweifel muss die Revitalisierung der „Wiener Vorortelinie“ als ein österreichischer Beitrag zu dem Sonderprojekt gesehen werden, das von der Europäischen Konferenz zum Schutz des technischen und industriellen Erbes Europas erarbeitet wurde.
Palais Ferstel
Preis: Award
Gebäudetyp: Architektonisches Erbe
Restaurierung des ehemaligen Bank- und Börsengebäudes zu einem modernen Bürogebäude. Die wertvolle Bausubstanz mit ihrer reichen malerischen und skulpturalen Dekoration wurde erhalten.
Innenansicht 1 (Decke):
Dietmar Rabich / Wikimedia Commons / „Wien, Ferstel-Passage -- 2018 -- 3091“ / CC BY-SA 4.0
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien,_Ferstel-Passage_--_2018_--_3091.jpg?uselang=de
Innenansicht 2 (Gang):
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Palais_Ferstl_Vienna_June_2006_003.jpg?uselang=de
Außenansicht:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_-_Palais_Ferstel_20180506-07.jpg?uselang=de
